Robotergeschichte mit Peter Kusterer

Engagierte Erzählen ihre Geschichte im Interview

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Der ehemalige IBMer Peter Kusterer ist großer Fan der WRO und engagiert sich seit vielen Jahren leidenschaftlich für unseren Verein. In diesem Interview teilt er seine Gedanken zur WRO.

Warum engagierst du dich für unseren Verein / die WRO? Wie / in welcher Rolle hast du dich zuletzt engagiert?
Sinn & Spaß:
  • Sinn, weil Ihr einfach tolle Angebote für Kinder und Jugendliche habt, sich für die Zukunft fit(ter) zu machen - Spirit, Teamgeist, Resilienz und so vieles mehr. Und natürlich auch Kompetenz im Arbeiten mit Robotern, Lösungen finden, Programmieren. Halt alles, was "Fachkräftemangel" so nötig braucht. Hier wird nicht geschwafelt, sondern was geschafft :-)
  • Spaß, weil es einfach immer und überall ein FUN-Event auch ist. Da geht die Post ab, es gibt Höhen und Tiefen, aber immer ist ein Lachen dabei. Beim Event, wie auch davor und danach.
Was macht die WRO-Wettbewerbe für dich so besonders?
Neugier, Ideen und Vielfalt:
  • Jede Saison neue, kniffelige Aufgaben. Und jedes Mal Hunderte von Teams, Tausenden von TeilnehmerInnen, die sich (neu)gierig an die Lösung machen. Immer wieder ein Fest.
  • Und dann mit Lösungen so unterschiedlicher Art kommen: große, 'mächtige' Roboter, die so gerade in den 25cm-Würfel passen, neben kleinen, schmächtig wirkenden, wo man sich fragt: 'und der löst dieselbe Aufgabe?', wenn sie so nebeneinander auf dem Roboterparkplatz stehen. Und siehe da: es geht! Was wieder zeigt: es gibt viele Möglichkeiten ein Problem anzugehen, es lohnt sich mal links und rechst zu gucken, eine andere Perspektive zu nehmen. Und das schon in RoboMission - bei Future Innovators ist es dann der Ideenturbo mit den jeweils eigenen Problem- und Lösungsansätzen!
  • Und die Ideenvielfalt hat ihren Ursprung auch in der Vielfalt der TeilnehmerInnen: von der Grundschule bis zum Gymnasium, Jungen und Mädchen, unterschiedliche Kulturen und Hintergründe, international dann auch noch die vielen Sprachen: und doch alle einig, die Probleme der Saison zu lösen.
Warum eignen sich die WRO-Wettbewerbe für die MINT-Nachwuchsförderung?
  • Neben den oben schon erwähnten (Training von Kompetenz, Resilienz, Teamfähigkeit…) gehört dazu auch das Training von 'los-lassen-Können'. Denn auch wenn man mit der Lösung vielleicht einen Regionalwettbewerb in RoboMission erfolgreich gewinnt, kann der Lösungsweg auf dem Weg ins Weltfinale, wo am Ende auch die Zeit wichtig ist, eine Hürde sein, schneller werden zu können. Da heißt es: neuen Ansatz finden, umbauen, neu denken. Und genau das ist im Arbeitsleben später wichtig. Nicht stur alle von der eigenen Lösung überzeugen wollen, sondern offen sein, neu anzusetzen. Altes zu verwerfen. Genau deswegen sind in der Industrie Design Thinking und Agilität so wichtig - hier lernen die Kids das spielerisch. Und in Future Innovators lernen sie, wie sie ihren Pitch stetig verbessern, aber auch da nicht nur 'rausblasen', sondern offen für Feedback zu sein, um Stück für Stück die eigene Lösung und die 'Vermarktung' zu verbessern. Wie im richtigen Leben ;-)
  • und dann auch mal ganz simpel: wenn man immer noch sehr stiefmütterlich behandelten Informatikunterricht in unseren Schulen sieht, wo die SchülerInnen mit ein paar Stunden pro Woche ein wenig 'üben' - wer an der WRO bis zum Weltfinale dabei war, hat viele Monate jede Woche an seinem Projekt über viele Stunden gearbeitet. Ich wette, das sind mehr Stunden, als die meisten in ihrem ganzen Schulleben Informatikstunden haben. Und wenn sie da durch sind, können sie nicht nur 'Hello world' auf Arduinos tanzen lassen, nein, sie können einfach programmieren. Sie haben eine Kompetenz tief verinnerlicht.
Sofern vorhanden: Wie ist deine eigene Robotergeschichte? Was war dort ein besonderes Highlight?
Bei der WRO in Deutschland dabei sein zu dürfen ;-)

Was machst du aktuell beruflich? Hat unser Verein / die WRO deine Berufswahl / aktuelle Tätigkeit beeinflusst?
Auch wenn ich von der Ausbildung her Betriebswirt bin, hat mich Informatik immer fasziniert. Wenn ich denke: früher musste ich noch Lochkarten stanzen, gab dann mein 'Päckchen' beim 'Glashaus' (dem RZ) der Uni ab, um dann ein paar Tage später erstmal alle meine Syntaxfehler zurück zu bekommen. Heute ist das eine komplett andere Welt (und wird sich mit den Large Language Models der KI nochmal dramatisch ändern). Diese Faszination lebending zu erhalten und in anderen zu entflammen, ist so wichtig. Ohne IT-Kompetenz ist der/die 'souveräne BürgerIn' kaum noch vorstellbar: Quellenkritik in unseren Zeiten ist ohne diese nicht mehr wirklich möglich. Und das Ziel der Schule ist doch gerade das: die souveräne Teilhabe an Gesellschaft zu ermöglichen. Und der Verein TECHNIK BEGEISTERT schafft einfach mit Leichtigkeit und Spaß, hier viele zu begeistern - die jährlich wachsende Zahl von Standorten spricht Bände. "TECHNIK BEGEISTERT" - der Name ist Programm :-)

Vielen Dank für dein Engagement, Peter und diesen schönen Einblick in deine persönliche Robotergeschichte!
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