Botti und Schrotti auf Tour
Die Robotergeschichte des Teams Jakorobo&Co und dessen Eindrücke beim Weltfinale
Über die Eindrücke und Erlebnisse während der vergangenen WRO-Saison, im Jahr 2018, berichten Jakob, Marc Jannis und Marlene in der nachfolgenden Robotergeschichte.
15.01.18: Ein Termin, fast so wichtig wie Weihnachten: die neuen Aufgaben der WRO sind da. Schaffen wir das? Trauen wir uns die Aufgabe zu? Die Antwort lautet: Ja! Ab jetzt wird getüftelt, gebaut, programmiert. Aber auch mal frustriert geschimpft, wenn der Roboter im Hobby-Keller mal wieder die Linie verloren hat.
Woche für Woche treffen wir uns und sind kurz vor dem Regionalentscheid in Schweinfurt in der WIWE ganz zuversichtlich, dass wir es schaffen werden.
12.05.18: Regionalentscheid in der Wissenswerkstatt Schweinfurt. Es ist das zweite Mal, letztes Jahr waren wir schon im Deutschland-Finale und sind dort Fünfter geworden. Also lastet ein bisschen Druck auf uns, man möchte ja besser werden.
Schön ist es, die Teams vom letzten Jahr wieder zu sehen, die Programming Pirates, die X-Rays aus Würzburg und die vielen anderen Teams. Es wird gefachsimpelt und mitgefiebert. Gut versorgt mit Chips und Gummibärchen bauen wir unseren Roboter zusammen. Botti macht seine Sache gut und schafft eine solide Punktzahl. Juhu, wir sind im Deutschlandfinale in Passau. Also weiter verbessern, tüfteln. Können wir das schaffen? Jo, wir schaffen das.
Mit nach Italien in den Urlaub darf der Roboter nicht, der Sand wäre nicht gut für ihn.
Zudem bekommt unser Team Zuwachs: Marlene ist mit dabei.
Jetzt gibt es eine klare Aufgabenverteilung: Jakob: Programmierung; Marc Jannis: Bauen; Marlene: Bauen und gute Laune.
Somit starten wir gut gelaunt nach Passau zum Deutschlandfinale. Der Roboter ist auch besser geworden, die Sensorpositionen wurden verändert und die Programmierung ebenfalls. Wir schlafen nicht besonders gut und so gehen wir am ersten Morgen mit tiefen Augenringen, aber voller Vorfreude in die Dreiländer-Halle. Ganz viele nette Teams, die Berliner am Tisch neben uns sind super nett. Los geht’s - erster Lauf: 80 Punkte – Naja. Zweiter Lauf: enttäuschende 40 Punkte von 170, Platz 6. Der Abend ist gelaufen. Zur Aufmunterung geht unser Team noch in ein Burger-Restaurant. Die Burger kommen, aber einer fällt der Bedienung in Slow-Motion auf den Boden. Auch das noch, wo wir doch so hungrig sind. Wir sind geknickt und schlafen dann auch schlecht. Kann es noch schlechter werden? Ja, am nächsten Morgen beim dritten Durchgang läuft es wirklich noch schlechter: nur 10 Punkte. Es sieht nicht gut aus. Dann, der letzte Lauf. Die ersten Früchte werden richtig sortiert – Hälfte geschafft. Aber dann, oh Nein, eine gelbe Frucht kippt um. Der Roboter dreht sich und, wie es der Zufall will, kommt mit seinem Hinterteil an den gelben Stein und stellt ihn wieder auf. Botti kommt auch noch ins Ziel und hat volle Punktzahl: 170. Zweiter Platz und: WIR FAHREN NACH THAILAND. Das Drehbuch für Passau hätte nicht spannender geschrieben werden können.
4 Monate Zeit. Das Konzept passt, jetzt müssen wir die Zeit verbessern. Das kostet viele Nerven, weil es jetzt nur in klitzekleinen Schritten vorwärts geht. Irgendwann schaffen wir es auch unter 60 Sekunden, unser Ziel. Jetzt nehmen wir es olympisch, dabei sein ist alles.
Mittlerweile ist aus Botti Schrotti geworden, da unser erster Stein aufgrund eines Frustrationsausbruchs mal kurz kaputt war und repariert werden musste.
Beide Steine dürfen dann als A- und B-Modell zusammen mit 10 Ersatzteilkisten mit nach Thailand. Ziemlich aufgeregt starten wir am 13.11.18 unser WRO-LEGO-Abenteuer.
Hey folks, we are team Jakorobo and Co
Participants of the dabbelyou ar o (WRO)
We have Botti o nine and a lot of fun
Press the button and run, run, run.
Aus dem kalten Deutschland kommen wir nach 20 Stunden im warmen Chiang Mai an, wo wir herzlichst von der thailändischen WRO-Organisation in Empfang genommen werden. Beim nordthailändischen Abendessen fallen uns dann fast die Augen zu, bevor wir in unserm tollen Hotel ins Bett gehen.
Einen Tag haben wir, um uns Chiang Mai anzusehen. Morgens fährt unser Team zum Elefantencamp und bewundert fasziniert die Elefanten-Show. Die Elefanten spielen Fußball und malen einen Elefanten, besser als wir selbst. Am Nachmittag treffen wir die deutsche Delegation und machen gemeinsam eine Tempel-Besichtigungs-Tour. Zum Abschluss des Tages geht es noch auf den Nachtmarkt. Der Hotel-Pool lockt und wir toben noch im warmen Wasser unter dem Sternenhimmel, während das ein oder andere Flugzeug direkt über uns hinweg fliegt.
So, jetzt wird’s ernst. 5.30 Uhr aufstehen, die Busse fahren um 7.00 Uhr zur Veranstaltungshalle. Dort warten wir, bis wir um 8.00 Uhr eingelassen werden. Dann wieder warten, dass wir an unsere Tische dürfen. Den ganzen Tag testen wir den Roboter, passen ihn an die Lichtverhältnisse an und beschnuppern die anderen Teams bei uns am Tisch. Sie sind aus Weißrussland, Indien, Japan … Insgesamt 104 Elementary-Teams sind am Start. Abends ist dann die offizielle Eröffnung mit thailändischem Tanz, Trommel und einer ergreifenden Flaggenparade.
1.Wettkampftag. Der Roboter wird zusammengebaut und das klappt ganz gut. Jetzt wird der Roboter noch kurz getestet und – es klappt. Die Sonderaufgabe ist für uns leider nicht machbar, aber so ist das Leben!! Die Anspannung wird weniger und wir schließen Freundschaft mit den neben uns sitzenden Jamaikanern. Sie sind sooooo nett, trotz Sprachbarrieren. Sie sind so, wie man sich Jamaikaner vorstellt, ziemlich relaxed. 1.Lauf. Unser Roboter macht, was er soll: 170 Punkt in 56 Sekunden. Im zweiten Lauf: 0 Punkte (Akku leer) im dritten Lauf: 0 Punkte (ein Kabel schleift). Macht aber nix, es zählt nur der beste Lauf des Tages. Wir sind zufrieden mit unserem ersten Tag und feiern ausgelassen mit auf der Friendship Party.
2. Wettkampftag: neue Zusatzaufgabe. Die können wir super lösen. Noch zwei Läufe und zwei Mal maximale Punktzahl. Botti schafft genau das, was er zuhause konnte.
Am Ende Platz 27 von 104 Teams.
Die Anspannung fällt endgültig ab und wir jubeln ausgelassen. Genießen noch die Abschlussfeierlichkeiten und überlegen, ob wir im nächsten Jahr wieder mit machen, denn es war schon sehr anstrengend, aber auch total schön.
Mittlerweile sind wir schon wieder am Bauen und Konstruieren und programmieren für die WRO 2019 in Ungarn und freuen uns drauf!!!!
Jakob, Marc Jannis und Marlene