Robotergeschichte Team Rigel (Beta Orionis)
Nachdem das Team zuerst den Regionalentscheid im EEZ in Aurich gewonnen und danach im Deutschlandfinale den zweiten Platz belegten, durften die Teilnehmer im November nach Chiang Mai in Thailand fliegen, um dort am Weltfinale in der Open Categor Senior teilzunehmen.
Zwischen Deutschlandentscheid und Weltfinale musste jedoch noch einiges geschafft werden. Das Modell wurde verbessert, die Plakate neu gestaltet und ein Video zum Projekt erstellt. Am 14.11. war dann der Tag der Abreise. Unser Modell war auf die Koffer und eine Holzkiste verteilt und um 4:30 Uhr ging es los zum Bahnhof. Das Ziel war der Frankfurter Flughafen, von dem aus unser Flug nach Bangkok starten sollte. „Fast“ problemlos kamen wir durch alle Sicherheitskontrollen und wir konnten uns im Flugzeug erstmals entspannen. Nach ca. zehn Stunden Flug sind wir in Bangkok gelandet, wo wir wieder durch Sicherheitskontrollen und zu unserem zweiten Flug mussten, der uns nach Chiang Mai bringen sollte. Nach weiteren 1,5 Stunden Flug war auch dies geschafft und sogar alle Koffer und die Kiste haben den Flug anscheinend unbeschadet überstanden. Wir durften dann auch direkt zum Hotel und dort schon mal einchecken und unser Gepäck abstellen, bevor wir dann mittags wieder zum ersten Programmpunkt, einer Fahrt zu verschiedenen Tempeln der Stadt, aufbrechen mussten. Die Tempelanlagen waren sehr beeindruckend, auch wenn wir von der langen Anreise und einer Zeitverschiebung von sechs Stunden erschöpft waren. Highlight der Tour war der Besuch des Nacht-Basars, auf dem wir mit Verkäufern um die Preise feilschen mussten.
Der Freitag begann mit einem ungewohnt frühen Frühstück, denn schon um halb sieben sollten uns die Busse zum Wettbewerbsgelände bringen. Dort angekommen hieß es Schlange-Stehen, bis auch wir die „Sicherheits“-Kontrollen passieren konnten. In den Wettbewerbshallen war schon reges Treiben, die ersten Open-Teams begannen mit dem Aufbau ihrer Projekte in den ihnen zugewiesenen Kabinen. Vielen Teams war dabei bewusst: Wenn der Coach zu sehr beim Aufbau hilft, macht dies einen schlechten Eindruck bei den Juroren, die bereits am Vormittag durch die Halle gingen und sich umschauten. Auch wir begannen mit dem Aufbau und öffneten erstmals nach dem Flug die Kiste. Zwar waren einige Legoverbindungen auseinandergegangen, aber insgesamt war das meiste noch intakt.
Am Nachmittag fand zudem die Eröffnungsveranstaltung statt. Zwischen verschiedenen Reden beeindruckten die traditionellen Tanzeinlagen die Zuschauer. Um ca. 19:00 Uhr brachte uns der Shuttleservice zurück zum Hotel. Wir gingen dann noch essen holen und probten auf den Zimmern erneut die Texte für die Juryrunden am nächsten Tag. Am Samstagmorgen wurden noch letzte Vorbereitungen für die Präsentation getroffen, bevor uns am späten Vormittag die ersten Juroren prüften. Während der gesamten Wettbewerbszeit kam es immer wieder zu einem regen Austausch mit den anderen Teams und auch den Besuchern. Dadurch konnten wir einen interessanten Einblick in andere Kulturen gewinnen. Mit einigen der Teilnehmer sind wir auch nach dem Wettbewerb noch in Kontakt geblieben. Nach der zweiten Juryrunde am Nachmittag fand abends die „Friendship-Night“ statt. Es gab ein großes, wenn auch anscheinend kaltes Buffet. Ähnlich wie bei der Eröffnungsfeier wurde das Publikum wieder mit Tanz- und Showeinlagen beeindruckt. Zudem fand die Flaggenzeremonie statt. Je ein bis zwei Vertreter der teilnehmenden Nationen positionierten sich mit der jeweiligen Landesflagge auf der Bühne. Dadurch entstand ein imposantes Flaggenmeer. Um ca. 20:00 Uhr ging es für uns jedoch wieder zum Hotel zurück, wir mussten ja schließlich möglichst ausgeschlafen für den finalen Tag sein. Am Sonntagvormittag wurden wir ein drittes Mal von den Juroren geprüft. Es hieß, noch einmal alles zu geben, denn diesmal wurden wir noch einmal richtig auf Herz und Nieren geprüft.
Inoffiziell war bekannt: Wenn das Team zu den oberen 12 gehören soll, wird es noch eine vierte Prüfung durch Juroren geben, auch wenn diese nicht auf dem Plan stand. Zu einigen unserer Nachbarn kamen dementsprechend nochmal ein oder zwei Juroren in den neongelben Westen, zu uns jedoch nicht. Dies war ein wenig ernüchternd, aber nach kurzer Zeit gab es doch noch Grund zur Hoffnung. Eine Jurorin ohne Weste und mit nicht sichtbarem Ausweis besuchte unseren Stand. Vermutlich um zu sehen, wie wir es den „normalen“ Besuchern präsentieren würden. Dann gegen Mittag mussten wir bereits wieder abbauen, alles sollte zur Siegerehrung schon in der Kiste verstaut sein, damit wir den Shuttlebus zum Hotel bekommen. Als wir mit dem Abbau fertig waren, ging es hinüber in die Halle, in der auch die „Friendship-Night“ stattfand. Wieder gab es Tänze und Reden, bevor das für uns Spannendste kam: Die Bekanntgabe der Sieger in den einzelnen Kategorien. Für jede Altersklasse jeder Kategorie wurden jeweils die Plätze acht bis vier genannt. Die Plätze drei bis eins wurden auf die Bühne gebeten und erhielten einen Legopokal sowie eine Auszeichnung. Als dann die Senioren der Open-Category an der Reihe waren, wurde es noch einmal kurz spannend. Wir hatten kaum noch Hoffnung, unter den ersten acht, geschweige denn im ersten Drittel platziert zu sein. Umso größer waren die Überraschung und die Freude, als bekanntgegeben wurde, dass wir den siebten Platz belegen.
Die Griechen, vom Stand neben uns, belegten den vierten Platz und die Amerikaner neben den Griechen den Dritten. Glücklich und erleichtert machten wir uns ein letztes Mal auf den Weg vom Wettbewerbsgelände zum Hotel. Endlich war alles geschafft und die große Anspannung fiel von uns ab, was sicherlich auch dadurch gefördert wurde, dass wir endlich im Pool des Hotels entspannen konnten. Am nächsten Morgen durften wir endlich länger als bis 5:00 Uhr schlafen und ganz in Ruhe frühstücken. Der Montag war der letzte Tag, den wir in Thailand verbrachten. Wir besuchten eine große Shopping-Mall und gingen etwas durch die Stadt, bevor es dann abends zurück zum Flughafen ging. Zwar erreichten wir die Flieger nur knapp, aber nach 14 Stunden Flug konnten wir dann in Frankfurt landen und wieder deutschen Boden betreten und gewohnt deutsches Essen genießen. Auch all unser Gepäck hat es bis nach Deutschland geschafft und wir konnten den letzten Teil des Rückwegs bis nach Aurich antreten.
Auch wenn wir in der nächsten Saison nicht mehr teilnehmen können, war es dennoch eine sehr schöne Erfahrung, die wir nur weiterempfehlen können. Besonders der Kontakt zu den anderen Teams und Kulturen bereichert die Atmosphäre des Wettbewerbs enorm.