Die WRO zeigt Wirkung
Von der Dr. Hans Riegel-Stiftung ermöglichte Studie der Universität Würzburg
Die WRO zeigt Wirkung – Von der Dr. Hans Riegel-Stiftung ermöglichte Studie der Universität Würzburg belegt anschaulich, welch positive Auswirkungen die Teilnahme von Kindern und Jugendlichen an den Roboter-Wettbewerben mit sich bringen.
Präsentation der Studienergebnisse im Dortmunder Rathaus (v.l.n.r.): Prof. Dr. Martin Hennecke (Universität Würzburg), Lukas Plümper (TECHNIK BEGEISTERT e.V.), Nicolai Pöhner (Universität Würzburg), Markus Fleige (TECHNIK BEGEISTERT e.V.), Peter Laffin (Dr. Hans Riegel-Stiftung).
Seit vielen Jahren nehmen tausende Schülerinnen und Schüler in Deutschland und unzähligen weiteren Ländern an Roboter-Wettbewerben teil und setzen sich in Teams mit Technik und naturwissenschaftlichen Themen auseinander. Die World Robot Olympiad (WRO) ist einer der bekanntesten Roboterwettbewerbe, der Kinder und Jugendliche für Naturwissenschaft und Technik begeistern möchte. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer arbeiten in 2er- oder 3er-Teams an jährlich neuen Aufgaben. Bei den Wettbewerben bauen die Teams ihre Roboter abhängig von verschiedenen Wettbewerbskategorien, teilnehmen können Kinder und Jugendliche im Alter von 6 – 19 Jahren.
In Deutschland organisiert der in Menden sitzende Verein TECHNIK BEGEISTERT e.V. die World Robot Olympiad. Allein im Jahr 2019 nahmen rund 770 Teams an den 33 regionalen Wettbewerben teil – die Tendenz ist seit Jahren steigend. „Wir freuen uns sehr über diese Entwicklung“, erläutert Markus Fleige, Vorsitzender und Gründer von TECHNIK BEGEISTERT. „Unser Ziel ist – wie es der Name schon sagt – möglichst viele Kinder und Jugendliche in Deutschland auf diese Art und Weise für Technik zu begeistern und somit den für unsere Wirtschaft so wichtigen MINT-Nachwuchs zu fördern."
In den vergangenen Jahren gab es bereits regelmäßige Feedback-Umfragen zum WRO-Wettbewerb an sich, den regionalen Wettbewerben und dem Deutschlandfinale. Dem Verein TECHNIK BEGEISTERT e.V. und seinen Partnern war es wichtig, noch einen Schritt weiterzugehen: Neben dem Feedback zur eigentlichen Veranstaltung sollte untersucht werden, was die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch die Teilnahme an dem Wettbewerb lernen, wie sie sich durch die WRO-Wettbewerbe entwickeln und wie sich ihre Einstellung zu Robotik, Informatik und technischen Themen verändert. Hierzu wurde mithilfe der Didaktik der Informatik der Universität Würzburg eine Evaluationsstudie in der WRO-Saison 2019 durchgeführt, deren Ergebnisse am Montag im Dortmunder Rathaus veröffentlicht wurden.
„Für eine erfolgreiche MINT-Bildung in Deutschland sind wirksame außerschulische Programme wie die World Robot Olympiad unverzichtbar und können als Impulsgeber für andere Programme sowie die schulische Bildung dienen“, erklärt Prof. Dr. Martin Hennecke von der Universität Würzburg, unter dessen Federführung die Studie durchgeführt wurde. „Die World Robot Olympiad ist somit ein wichtiger Baustein in einer Strategie gegen den Fachkräftemangel."
Die Evaluationsstudie gliederte sich in zwei Teilstudien: In der ersten Teilstudie erfolgte eine Untersuchung der Kompetenzentwicklung der teilnehmenden Teams. Hierzu wurden die Coaches der Teams mithilfe eines Fragebogens zur Kompetenzentwicklung der Kinder und Jugendlichen befragt (Fremdeinschätzung). Die Befragung erfolgte bei allen 33 regionalen Wettbewerben in der Saison 2019. Im Rahmen der zweiten Teilstudie wurden ehemalige Teilnehmerinnen und Teilnehmer (Alumni) mithilfe einer Online-Umfrage zur aktuellen beruflichen Situation und zum Einfluss der WRO auf Selbstkonzept und Interesse bzgl. Informatik und Technik (als wichtige Indikatoren für deren spätere Studien- und Berufswahl) befragt. Die Ergebnisse der Studie belegen die positive Entwicklung, die die Kinder und Jugendlichen durch ihre Wettbewerbsteilnahme durchlaufen.
„Wettbewerbe für Schülerinnen und Schüler gibt es viele, aber was bewirken diese bei den Teilnehmenden? Nur wenige beantworten dies mit externer Expertise. Die durch TECHNIK BEGEISTERT e.V. organisierte WRO bietet uns die Möglichkeit, mit wissenschaftlichen Methoden etwas über die Wirkung dieses Förderansatzes zu erfahren und für unsere eigene Arbeit zu nutzen“, sagt Marco Alfter, Geschäftsführer der Dr. Hans Riegel-Stiftung, die die Studie maßgeblich förderte. „Ich hoffe, dass TECHNIK BEGEISTERT e.V. nachhaltig von den Evaluationsergebnissen profitiert – ebenso wie die Teilnehmenden von der WRO nachhaltig geprägt werden.”
Und diese nachhaltige Prägung wurde durch die Studie deutlich belegt. So ergaben die Befragungen beispielsweise, dass sich in 79 Prozent der Fälle eine positive Kompetenzentwicklung in den Bereichen Arbeitsweise und Problemlösefähigkeit nachweisen ließ. Überhaupt gehört – neben der technischen Weiterentwicklung der Jugendlichen – vor allem auch die Stärkung der sogenannten Soft Skills, darunter die Kommunikationsfähigkeit und Teamwork, zu den wesentlichen Folgen. Zudem gaben die ehemaligen Teilnehmer mit einem hohen Prozentsatz an, dass die WRO erheblichen positiven Einfluss auf ihre schulische Motivation bewirkt habe. Besonders bemerkenswert: Die Studienergebnisse belegen, dass bei der Kompetenzentwicklung der Teilnehmer nachweislich kein Decklungseffekt entsteht. Das bedeutet, dass die Kinder und Jugendlichen unabhängig von ihrer Altersklasse, ihrer Vorerfahrung, ihres Geschlechts und des erzielten Erfolgs bei der Wettbewerbsteilnahme Kompetenzen für ihre zukünftige Arbeitswelt entwickeln konnten.
„Wir freuen uns über die tollen Ergebnisse des Evaluationsprojektes und sehen diese als Bestätigung unserer täglichen Arbeit“, erläutert Markus Fleige. „Wir begeistern Kinder und Jugendliche für Technik bei einem spannenden Wettbewerb, bei dem auch wichtige Soft-Skills entwickelt werden.“ Sein ganz besonderer Dank gelte der Dr. Hans Riegel-Stiftung für die Unterstützung sowie der Universität Würzburg für die Durchführung der Evaluation.
Einen großen Erfolg konnten die Aktiven des Vereins TECHNIK BEGEISTERT e.V. gegen Ende des vergangenen Jahres verbuchen: Sie konnten das Weltfinale der World Robot Olympiad erstmalig nach Deutschland holen. Im November 2021 wird die Stadt Dortmund Austragungsort des internationalen Events mit über 3.000 internationalen Gästen, Kindern und Jugendlichen aus rund 80 Ländern – eine tolle Bestätigung auf dem Weg, die WRO in Deutschland zu einer der größten MINT-Initiativen zu entwickeln. Die Vorfreude bei den Organisatoren ist bereits jetzt riesengroß.
Auch Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau, langjähriger Unterstützer der WRO, erklärt begeistert: „Es ist gelungen, dieses internationale Event nach Dortmund zu holen. Das finde ich großartig. Ich bin voller Vorfreude auf die jungen, talentierten Gäste aus der ganzen Welt. Dieses Finale passt zu Dortmund – einer Stadt, in der Digitalisierung und der Einsatz digitaler Technik schon lange erfolgreich stattfinden. Ob zum Beispiel in den Bereichen Bildung, Wissenschaft, Wirtschaft, Startup, Kultur oder Verwaltung – überall ist erkennbar, dass wir hier gut aufgestellt, zukunftsorientiert und konkurrenzfähig sind."
Die gesamte Pressemitteilung sowie das Pressefoto gibt es hier zum Download.
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